- Duclos
- Duclos[dy'klo],1) Charles, französischer Schriftsteller, eigentlich C. Pinot [pi'no], * Dinan 12. 2. 1704, ✝ Paris 26. 3. 1772; königlicher Hofhistoriograph und seit 1755 ständiger Sekretär der Académie française, an deren Wörterbuch er mitarbeitete. Seine Hauptwerke, die »Mémoires secrètes sur le règne de Louis XIV. et de Louis XV.« (herausgegeben 1791; deutsch »Geheime Memoiren zur Geschichte der Regierung Ludwigs XIV. und XV.«, 3 Bände) und »Considérations sur les mœurs de ce siècle« (1751; deutsch »Betrachtungen über die Sitten dieses Jahrhunderts«) vermitteln ein lebendiges Bild seiner Zeit. Auch seine Romane leben - wie seine kulturhistorischen Abhandlungen - aus der Beobachtung sittlich-sozialen Verhaltens (z. B. »Confessions du comte de. ..«, 1742; deutsch »Geständnisse des Grafen von. ..«).2) Jacques, französischer Politiker, * Louey (Département Hautes-Pyrénées) 2. 10. 1896, ✝ Montreuil (Département Seine-Saint-Denis) 25. 4. 1975; ursprünglich Konditor, später Journalist, trat der KP bei und gehörte 1926-32 und 1936-39 als Abgeordneter der Kammer an. 1931 wurde er Mitglied und Sekretär des Politbüros seiner Partei. Duclos war zugleich Mitglied des Exekutivkomitees Komintern. Im Zweiten Weltkrieg war er führend in der Widerstandsbewegung tätig. 1945/46 war er Mitglied beider verfassunggebender Versammlungen, 1946-58 Abgeordneter in der Nationalversammlung und zugleich Vorsitzender der kommunistischen Fraktion dort, seit 1959 Senator und Vorsitzender der kommunistischen Senatsfraktion. 1969 war Duclos Präsidentschaftskandidat. Er war Mitherausgeber der Zeitung »L'Humanité« und Direktor der Zeitung »Voix de l'Est«.Werke: L'avenir de la démocratie (1962); Mémoires, 6 Bände (1968-72; deutsch Memoiren); Bakounine et Marx, ombre et lumière (1974).
Universal-Lexikon. 2012.